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Chancen durch globalen Wandel und technischen Rückenwind

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Schwellenländeranleihen bieten attraktive Realrenditen, makroökonomische Widerstandsfähigkeit und Diversifizierung

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Das Jahr 2026 verspricht starke Renditen, unterstützt durch eine frühzeitige geldpolitische Lockerung und einen schwächeren USD

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Aktives Management und Selektivität sind entscheidend

Emerging Market Debt: Outlook 2026

Dezember 2025 | Philip Meier | Belinda Hill

Mit Blick auf das Jahr 2026 befinden sich Schwellenländeranleihen (EMD) an einem seltenen Schnittpunkt zwischen makroökonomischer Widerstandsfähigkeit, günstigen technischen Faktoren und attraktiven Bewertungen.

Nach Jahren der Untergewichtung und starken Abflüssen sind die Allokationen in Schwellenländeranleihen nach wie vor historisch niedrig, sodass diese Assetklasse aus Positionierungssicht unbelastet ist – und für globale Investoren, die auf der Suche nach Erträgen, Diversifizierung und langfristigem strukturellem Wachstum sind, zunehmend attraktiv wird.

Angesichts des Höhepunkts des US-Zinszyklus, zunehmender fiskalischer Sorgen in den Industrieländern und einer allmählichen Abschwächung des USD bewerten Investoren neu, wo der reale Wert bei festverzinslichen Wertpapieren liegt. Die Schwellenländer bieten weiterhin attraktive Realrenditen, unterstützt durch höhere Nominalrenditen und eine nachlassende Inflation. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert für das Jahr 2026 ein reales BIP-Wachstum von 3,9 Prozent in den Schwellenländern, mehr als doppelt so viel wie die erwarteten 1,5 Prozent in den Industrieländern.1 In Kombination mit Renditen zwischen sechs Prozent und neun Prozent für Staatsanleihen in Hartwährung, Staatsanleihen in Lokalwährung und Unternehmensanleihen in Hartwährung bildet dies das Rückgrat unserer Strategie. Da die Zentralbanken der Schwellenländer frühzeitig eine Straffung vorgenommen haben und nun zu Lockerungszyklen übergehen und die Realrenditen erhebliche Puffer bieten, zeichnet sich 2026 als ein Jahr der Chancen für diese Assetklasse ab.

Können Schwellenländeranleihen angesichts der fiskalischen Entgleisung der USA, der USD-Schwäche und der unterschiedlichen Politik konsistente Renditen erzielen?

Die Sorge um die langfristige Tragfähigkeit der US-Finanzpolitik und die Abwertung des USD nimmt zu. Wir glauben, dass Schwellenländeranleihen mit höheren Realrenditen und saubereren Bilanzen nicht nur Erträge bieten, sondern auch für Widerstandsfähigkeit und Diversifizierung des Portfolios sorgen können.

Schwellenländeranleihen gehören nach wie vor zu den wenigen globalen Anleihesegmenten, die positive Realrenditen bieten. Die Schuldenquoten der Schwellenländer liegen weiterhin deutlich unter denen der Industrieländer und nach Jahren der Abflüsse sind die technischen Faktoren nun klarer. Unser Basisszenario für das Jahr 2026 geht von einer Gesamtrendite von acht bis zehn Prozent aus, die durch attraktive Carry-Erträge, eine potenzielle Aufwertung der lokalen Währungen in ausgewählten Märkten und eine moderate Spread-Kompression bei hochwertigen staatlichen und privaten Emittenten getrieben wird.

Da die Zentralbanken der Schwellenländer entschlossener zu Lockerungszyklen übergehen – mit Spielraum für Zinssenkungen um 150 bis 200 Basispunkte bis zum Jahr 2026 – wird die Geldpolitik anleihefreundlicher. Die Realrenditen bleiben insbesondere an den lokalen Währungsmärkten auf einem hohen Niveau und bieten damit einen bedeutenden Puffer gegen Inflation und Währungsschwankungen. Eine allmähliche Abschwächung des USD um drei bis fünf Prozent schafft ein konstruktives Umfeld für Fremdwährungsengagements. Staatsanleihen in Hartwährungen bieten attraktive Nominalrenditen in USD, insbesondere in Ländern, die eine verbesserte Haushaltsdisziplin, eine externe Neuausrichtung oder Reformdynamik aufweisen.

Aktives Management unter Einsatz von Instrumenten wie Durationsmanagement, Relative-Value-Positionierung und taktischen Overlays wird entscheidend sein, um politische Veränderungen, geopolitische Entwicklungen und globale Marktvolatilität zu bewältigen.

Erkenntnisse aus dem Jahr 2025

Die wichtigste Erkenntnis aus dem Jahr 2025 war klar: Differenzierung ist wichtig, sowohl bei Krediten als auch bei der geografischen Ausrichtung. Trotz der Volatilität im Zusammenhang mit den US-Zollankündigungen im April und der erneuten USD-Stärke zur Jahresmitte blieb das Wachstum der Schwellenländer mit 4,1 Prozent stabil.

Zum einen sind Zoll- und geopolitische Risiken zunehmend sektorspezifisch und länderspezifisch, wobei sich Unternehmen aus der ASEAN-Region und osteuropäische Staaten als widerstandsfähig erwiesen haben. Im Jahr 2026 setzen wir diese Erkenntnis in ein gezielteres Engagement um, vermeiden eine übermässige Konzentration auf handelsempfindliche Kredite und legen den Schwerpunkt auf Nutzniesser des Handels innerhalb der Schwellenländer.

Zum anderen hat das Jahr 2025 erneut gezeigt, dass die Kreditdynamik wichtiger ist als statische Kreditratings. Im Bereich der Staatsanleihen erzielten mehrere Hochzinsemittenten eine Outperformance, da sie bedeutende Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung erzielten, sich externe Finanzierungen sicherten oder Strukturreformen umsetzten. Im Gegensatz dazu blieben einige Investment-Grade-Staatsanleihen zurück, weil politische Unsicherheiten und Haushaltsabweichungen das Vertrauen der Investoren erschütterten. Bei Unternehmensanleihen war hingegen eine umgekehrte Dynamik zu beobachten: Investment-Grade-Unternehmen schnitten dank ihrer soliden Bilanzen und der Defensivität ihrer Sektoren insgesamt besser ab als Hochzinsanleihen. Insgesamt ist die Lehre klar: Die Märkte belohnten positive Veränderungen, sei es durch Heraufstufungen, Reformversprechen oder die glaubwürdige Umsetzung politischer Massnahmen.

Drittens erzielten Vermögenswerte in Lokalwährung eine starke Performance, da sie von günstigen Realrenditedifferenzen, einer frühzeitigen Normalisierung der Geldpolitik und einer Verbesserung der Investorenstimmung profitierten. Die Währungen der Schwellenländer wurden durch die Glaubwürdigkeit der heimischen Politik und einen schwächeren USD gestützt.

Chancen im Jahr 2026

In einer Welt sinkender Renditen in den Industrieländern und zunehmender finanzieller Instabilität behaupten sich Schwellenländeranleihen erneut als strategisches Investment.

Die Chancen für Schwellenländeranleihen sind derzeit so gut wie seit Jahren nicht mehr. Die globalen Rentenmärkte haben mit Reinvestitionsrisiken zu kämpfen, da die Renditen in den Industrieländern sinken und die Inflation hartnäckig hoch bleibt. Schwellenländer hingegen bieten Rendite, Wachstum und Diversifizierung – alles in einer Assetklasse.

Innerhalb dieser Assetklasse profitieren Staatsanleihen in Lokalwährung weiterhin von frühzeitigen und glaubwürdigen geldpolitischen Straffungszyklen, die nun einer Lockerung weichen. In Verbindung mit nach wie vor attraktiven Realrenditen und einer sich verbessernden Inflationsdynamik bietet dies in ausgewählten Märkten sowohl Carry- als auch Durationspotenzial. Staatsanleihen in Hartwährung bieten ebenfalls Wertpotenzial in reformorientierten Ländern, während Unternehmen im Vergleich zu ihren Pendants in Industrieländern über gesunde Bilanzen und eine moderate Verschuldung verfügen.

Technische Faktoren wirken sich zunehmend positiv aus. Nach Jahren anhaltender Abflüsse sind Schwellenländeranleihen untergewichtet, und im Jahr 2025 kam es zu einer deutlichen Zunahme der Crossover-Beteiligung. Angesichts moderater Netto-Neuemissionen ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ausgewogener, was günstige Voraussetzungen für die Performance und ein erneutes Engagement von Investoren schafft.

Schliesslich sorgt die Abschwächung des USD, die durch wachsende Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der US-Finanzpolitik und die allgemeine Debatte über die Geldentwertung ausgelöst wurde, für Rückenwind für die Schwellenländer, insbesondere in den lokalen Märkten. Auch wenn dies nicht der wichtigste Renditetreiber ist, könnten die verbesserte externe Liquidität und die relative Währungsstabilität die Performance optimieren.

Angesichts des Wandels, der sich derzeit vollzieht, in dem Geopolitik, Industriepolitik und Handelsneuausrichtungen eine immer wichtigere Rolle für die Investitionsergebnisse spielen, sind Flexibilität und aktives Management von entscheidender Bedeutung. Die Chancen sind real, aber ebenso real ist die Notwendigkeit, sowohl Risiken als auch Chancen in dem sich wandelnden Universum der Schwellenländer flexibel zu navigieren.

In einer Welt sinkender Renditen in den Industrieländern und zunehmender fiskalischer Instabilität behaupten sich Schwellenländeranleihen erneut als strategische Allokation und nicht nur als taktischer Handel. Sie bieten attraktive Erträge, Diversifizierung und eine Ausrichtung auf globale Wachstumstrends. Mit Realrenditen, die im Vergleich zu den Industrieländern attraktiv bleiben, unterstützt durch eine sich verbessernde Inflationsdynamik und stärkere fiskalische Fundamentaldaten, bieten Schwellenländeranleihen Investoren wertvollen Inflationsschutz und Ertragsmöglichkeiten. Wir glauben, dass Schwellenländeranleihen für das Jahr 2026 gut positioniert sind.


GAM arbeitet mit Gramercy zusammen, die die Strategien für Schwellenländeranleihen für GAM Investments verwaltet.

1Quelle: Gramercy, OECD, OECD Economic Outlook, Interim Report September 2025: Finding the Right Balance in Uncertain Times, 23. September 2025.
 

Philip Meier

Deputy Chief Investment Officer und Head of EM Debt, Gramercy
Meine Insights

Belinda Hill

Portfoliomanagerin für Schwellenländeranleihen, Gramercy
Meine Insights

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